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Remco Evenepoel siegte auch im Straßenrennen. Foto: Dar Yasin/AP
03.08.2024 17:30
Evenepoel krönt sich zum Doppel-Olympiasieger

Paris (rad-net) - Remco Evenepoel hat sich zum Doppel-Olympiasieger gekrönt. Nach dem Einzelzeitfahren gewann der Belgier auch das Straßenrennen und ließ sich auch von einem Defekt auf den letzten Kilometern nicht mehr ausbremsen. Die deutschen Männer hielten gut mit, bestimmtem zeitweise auch das Rennen. Am Ende war Maximilian Schachmann als 28. bester von ihnen.

Die erste Phase des 273 Kilometer langen Rennens wurde von einer Ausreißergruppe mit eher unbekannten Fahrern geprägt. Direkt nach dem scharfen Start setzten sich Achraf Ed Doghmy (Marokko), Christopher Rougier-Lagane (Mauritius), Thanakhan Chauyasombat (Thailand), Charles Kagimu (Uganda) und Eric Manizabayo (Ruanda) vom Feld ab. Zeitweise hatte das Quintett über 15 Minuten Vorsprung. Nach rund 80 Kilometern setzten sich aus dem Feld Elia Viviani (Italien), Ryan Mullen (Irland), Georgios Bouglas (Griechenland) und Gleb Syritsa ab. Letzterer konnte nach einiger Zeit jedoch nicht mehr folgen, während die anderen drei Fahrer nach rund 70 Kilometern in der Verfolgung zur Spitze aufschlossen. Damit war jedoch auch das Ende der bisherigen Spitzenreiter besiegelt, denn nach und nach fielen Fahrer ab, bis nur noch Viviani und Mullen an der Spitze übrig blieben. Doch inzwischen wurde auch im Feld das Tempo angezogen. Mit Aleksej Lutsenko (Kasachstan) und Ben Healy (Irland) konnten sich wieder zwei Fahrer lösen, die den Anschluss nach vorne herstellen konnten und das Rennen daraufhin noch eine Zeitlang bestimmten. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt noch rund eine halbe Minute zurück.

Bis dahin hielten sich die beiden deutschen Starter Maximilian Schachmann und Nils Politt im Feld gut versteckt. Als 60 Kilometer vor dem Ziel das Finale eröffnet wurde, war Politt dann zur Stelle, läutete das Finale ein und setzte sich mit Valentin Madouas (Frankreich) und Michael Woods (Kanada) ab. Kurze Zeit später bekamen sie noch Gesellschaft von Fred Wright (Großbritannien), Marco Haller (Österreich), Jambaljamts Sainbayar (Mongolei) und Stefan Küng (Schweiz).

Als es 46 Kilometer vor dem Ziel das erste Mal über den Montmartre ging, beschleunigte Mathieu van der Poel (Niederlande) im Feld. Weitere Favoriten wie Wout van Aert (Belgien) und Julian Alaphilippe (Frankreich) waren sofort zur Stelle, doch die Gruppe wurde vom Feld wieder gestellt. Kurz darauf gelang Evenepoel die vorentscheidende Attacke. Bei noch 37 zu fahrenden Kilometern setzte er sich alleine auf dem Hauptfeld ab und schloss zur Politt-Gruppe auf. Dort spannte sich der Belgier sofort an die Spitze und hielt das Tempo hoch, was jedoch dazu führte, dass Politt reißen lassen musste. Aber der Kölner war nicht der einzige, der dem hohen Tempo Evenepoels nicht mehr folgen konnte. Kurz darauf wurde mit Healy auch der letzte Ausreißer gestellt.

Bei der nächsten Überquerung des Montmartre verschärfte Evenepoel abermals das Tempo, bis schließlich nur noch Madouas sein Hinterrad halten konnte. 15 Kilometer vor dem Ziel musste aber auch der Franzose einsehen, dass er am heutigen Tage keine Chance gegen den Zeitfahr-Olympiasieger haben würde und fiel ebenfalls zurück.

Evenepoel fuhr daraufhin einem souveränen Sieg entgegen - wenngleich er vier Kilometer vor dem Ziel noch einen Schreckmoment erlebte. Er erlitt einen platten Vorderreifen und rief hektisch seinen Teamwagen herbei, um das Rad zu wechseln. Bei den Olympischen Spielen wird ohne Funk gefahren, sodass er nicht wissen konnte, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits eine Minute Vorsprung auf Madouas hatte, der tapfer um Silber kämpfte. Viel Zeit verlor Evenepoel bei dem Radwechsel nicht und gewann mit 1:11 Minuten Vorsprung.

Madouas musste unterdessen noch einmal um seine Medaille bangen, denn auf den letzten Metern kamen die Verfolger noch einmal näher. Er rettete aber noch fünf Sekunden Vorsprung ins Ziel. Aus einer rund zehnköpfigen Gruppe spurtete sein Landsmann Laporte dann auf den Bronzerang. Schachmann kam mit den nächsten Verfolgern und 2:59 Minuten Rückstand als 28. ins Ziel, Politt wurde 70.


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