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Remco Evenepoel wurde Weltmeister im Zeitfahren. Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa
11.08.2023 18:10
Evenepoel holt WM-Titel im Zeitfahren - Kämna Top-20

Glasgow (rad-net) - Remco Evenepoel ist neuer Weltmeister im Zeitfahren. Bei den Titelkämpfen in Glasgow setzte sich der Belgier vor Filippo Ganna (Italien) und Joshua Tarling (Großbritannien) durch. Bester Deutscher war Lennard Kämna auf Rang 19, Nils Politt wurde 32.

«Ich bin superstolz und total happy. Nach einer halben Stunde habe ich gewusst, dass heute so ein Tag ist», sagte Evenepoel, nachdem er wie entfesselt die engen Gassen in der Altstadt von Stirling hinaufgestürmt war und sich bei der Rad-WM in Schottland zum jüngsten Zeitfahr-Weltmeister gekrönt hatte. «Das war eines meiner großen Ziele in dieser Saison», ergänzte der 23-Jährige.

Er legte die anspruchsvolle 47,8 Kilometer lange Zeitfahrstrecke mit ihrer zwölf-prozentigen Kopfsteinpflaster-Passage zum Schluss in 55:19 Minuten zurück und war damit zwölf Sekunden schneller als Ganna. Tarling benötigte 48 Sekunden länger.

Kämna und Politt hatten sich gut vorbereitet, den Kurs getestet, und waren hoch motiviert in den Kampf gegen die Uhr gegangen, aber es reichte dann doch nicht, sich in die Riege der besten Zeitfahrer der Welt einzureihen. Sie wiesen am Ende 3:00 beziehungsweise 3:55 Minuten Rückstand auf.

«Ich habe mich gut gefühlt und denke, dass ich für mich persönlich kein schlechtes Zeitfahren gefahren bin», war Kämnas erste Reaktion. «Zum Schluss ging mir allerdings etwas die Puste aus, ich kann aber trotzdem zufrieden sein. Ich musste Risiko gehen, bin daher relativ sportlich losgefahren und hatte gehofft, die Pace halten zu können. Die letzten fünf Kilometer musste ich allerdings etwas rausnehmen. Hinten raus war der Akku leer.»

Teamchef André Greipel sagte: «Die Jungs sind stark gefahren und in ihren Möglichkeiten geblieben. Sie haben alles gegeben und sind sogar über die Werte gegangen, die sie normalerweise fahren können. Das sagt alles. Lennard hat sich so verausgabt, dass er sich im Ziel sogar übergeben musste. Sie haben von Anfang an Pace gemacht und sich nicht zurückgehalten. Es war ein sehr ehrliches Zeitfahren, bei dem die Besten am Ende vorn waren.»

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