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Emma Hinze und Maximilian Dörnbach gewannen im 500- beziehungsweise 1000-Meter-Zeitfahren. Foto: Frank Mölders
17.06.2022 20:23
Bahn: Teutenberg holt bereits dritten DM-Titel

Büttgen (rad-net) - Am vierten Tag der Deutschen Bahn-Meisterschaften holte sich Tim Torn Teutenberg (Leopard) seinen bereits dritten Titel: nach Scratch und Ausscheidungsfahren, gewann er heute auch das Punktefahren. Bei den Frauen gab es durch Isabel Kämpfert (1. RV Stuttgardia Suttgart 1886) eine Überraschung im Ausscheidungsfahren, im Scratch siegte Laura Süßemilch (Plantur-Pura). Emma Hinze und Maximilian Dörnbach (beide Track Team Brandenburg) setzten sich in den Zeitfahren durch.

Teutenberg fuhr satte 91 Punkte ein und hatte damit 15 Punkte mehr als der Zweitplatzierte, Theo Reinhardt (rad-net ROSE Team), der 76 Punkte sammelte. Bronze ging an dessen Teamkollegen Moritz Malcharek mit 75 Zählern. Die Plätze zwei bis fünf trennten am Ende nur drei Punkte, denn Nicolas Heinrich (rad-net ROSE Team) auf Rang vier und Calvin Dik (RSV Werner Otto Berlin) auf dem fünften Platz kamen auf 74 und 73 Punkte. «Drei Siege bei drei Starts ist eine gute Ausbeute. Mal schauen, was morgen noch kommt», freute sich Teutenberg über seinen dritten Titelgewinn.

Ihren zweiten holte Süßemilch. Die Welt-und Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung gewann den Scratch-Wettbewerb vor Alina Lange vom ausrichtenden VfR Büttgen. Platz drei ging an Fabienne Jährig, die damit inzwischen auch einen Medaillensatz komplett hat. Kämpfert nutzte im Ausscheidungsfahren ihre Außenseiterchancen und setzte sich vor Jährig und Lana Eberle (Ceratizit-WNT) durch.

Im 500-Meter-Zeitfahren der Frauen schlug Emma Hinze die amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin, Lea Sophie Friedrich. Beide starten für den RSC Cottbus, trainieren oft gemeinsam und kennen sich genau. In Büttgen fuhr Hinze in 33,519 Sekunden die schnellste Zeit und holte ihren zweiten Zeitfahr-Titel nach 2019. «Ich bin drei Jahre nicht mehr diese Disziplin gefahren, aber mein Trainer meinte, wenn ich anfahren kann, kann ich auch die zweite Runde überstehen», sagte sie im Ziel und freute sich über den zweiten Titel bei dieser DM. Am zweiten Tag gewann sie zusammen mit Friedrich und Sandra Heinzl bereits den Teamsprint. Morgen wird sie im Keirin ihre dritte Titelchance suchen. Weltmeisterin Lea Friedrich war mit 34,015 Sekunden fünf Zehntel langsamer. Ihr war nach dem Zieleinlauf der Reifen geplatzt. «Es hat sich irgendetwas in ihren Reifen gebohrt», sagte Trainer Bill Huck nach dem Lauf. «Die letzte halbe Runde hatte sie nicht genügend Luft im Reifen.» Auf den Bronzerang fuhr in 34,234 Sekunden Pauline Grabosch (RSV Team 2012).

Das 1000-Meter-Zeitfahren der Männer gewann Hinzes Teamkollege vom RSC Cottbus, Maximilian Dörnbach. Der 27-Jährige, vor zwei Tagen schon Deutscher Teamsprintmeister, siegte in 1:00,012 Minuten und war mehr als eine Sekunde schneller als der Zweitplatzierte, Willy Leonhard Weinrich vom TSV 1891 Breitenworbis. Für Dörnbach war das persönliche Bestzeit. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf dieser Bahn persönliche Bestzeit fahre, darum bin ich super zufrieden, dass es so gelaufen ist. Der Fokus liegt ja mehr auf der EM im August, außerdem war ich zuletzt noch krank. Aber vielleicht hat mir genau diese kurze Zwangspause gut getan. Ich bin super happy.» Weinrich war mit 19 Jahren einer der jüngsten Starter im Feld der Elitefahrer und fuhr 1:01,471 Minuten. Der Thüringer war vor zwei Jahren U19-Europameister im Teamsprint und Sprint und 2021 WM-Zweiter im Sprint, Teamsprint und 1000-Meter-Zeitfahren. Die Bronzemedaille eroberte sich der Cottbuser Anton Höhne, der die 1000 Meter in 1:01,561 Minuten zurücklegte.

Im Ausscheidungsfahren der Frauen sicherte sich Justyna Czapla (ESV Nürnberg) ihren zweiten Titel nach dem Gewinn der Einerverfolgung. Die 18-Jährige ließ Jule Märkl (RSC Linden) und Sina Temmen (SG Radschläger 1970 Düsseldorf) hinter sich. Im Punktefahren belegte Czapla den zweiten Platz hinter ihrer Mangertseder-Teamkollegin Magdalena Fuchs (RSV Irschenberg), die sich in einer sehr knappen Entscheidung etwas überraschend den Titel der Juniorinnen schnappte. Sie siegte mit 17 Punkten vor Czapla mit 16 Punkte und Märkl mit 15 Zählern.

Bruno Kessler (RSV AC Leipzig) wurde Deutscher Meister im Punktefahren der Junioren. Er siegte mit 41 Punkten recht deutlich vor Richard Leu (RSC Cottbus) mit 31 Punkten. Mit 14 Punkten belegte Vincent John (Chemnitzer PSV) den dritten Platz.

Bei den Juniorinnen holte Clara Schneider vom RSV Finsterwalde ihren dritten Meistertitel. Die 18-Jährige fuhr in 35,104 Sekunden die schnellste Zeit über die 500-Meter-Distanz und siegte vor Stella Müller (SSV Gera) und Lara-Sophie Jäger (RSC Turbine Erfurt). Für Schneider war es nach dem Sieg im Sprint und Teamsprint bereits der dritte Meistertitel bei dieser DM. Sie ist eine der hoffnungsvollen Nachwuchs-Fahrerinnen für die Kurzzeitdisziplinen. Schon im letzten Jahr überzeugte sie bei den Titelkämpfen in Köln, wo sie vier Mal Gold gewann. «Der Druck ist dieses Jahr größer», sagt sie, freut sich aber schon auf die bevorstehenden internationalen Herausforderungen. Im Juli startet sie bei der Europameisterschaft in Anadia in Portugal, im August bei der Bahn-WM der Junioren in Tel Aviv. Ihre Karriere begann die Brandenburgerin auf der Straße, weil ihr Bruder sie zunächst dafür begeistern konnte. «Aber ich merkte bald, dass mir die Straße nicht so liegt und bin auf die Bahn gewechselt», erzählt die Schülerin der Lausitzer Sportschule. Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, die erfolgreichen Sprinterinnen in Cottbus sind ihre großen Vorbilder. Ihnen will sie nacheifern. «Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg», weiß Schneider.

Das Zeitfahren der Junioren gewann der Thüringer Jakob Vogt vom TSV 1891 Breitenworbis, der die 1000 Meter in 1:02,516 Minuten zurücklegte. Vogt gewann bereits im Herbst des letzten Jahres das BDR-Sichtungsrennen in Frankfurt/Oder in dieser Disziplin. 2021 war er DM-Dritter in der Einerverfolgung. Auf den zweiten Platz fuhr Kenneth Meng (Schweriner SC), der 1:03,904 Minuten benötigte. Bronze eroberte sich Danny-Luca Werner (RSC Cottbus) in 1:03,997 Minuten.

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