Roccaraso (rad-net) - Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty) ist neuer Spitzenreiter beim Giro d'Abruzzo (UCI 2.1). Auf der dritten Etappe von San Demetrio ne' Vestini nach Roccaraso über 160 Kilometer belegte er den zweiten Platz hinter Edison Alejandro Callejas (Petrolike), der die Favoriten überraschte.
In der Anfangsphase setzten sich fünf Ausreißer ab, die bei regnerischen Bedingungen maximal drei Minuten Vorsprung herausholten. Am Fuße des 16 Kilometer langen Schlussanstiegs blieben noch zwei Minuten übrig.
Etwa zwölf Kilometer vor dem Ziel gelang es Callejas, sich aus dem inzwischen sehr ausgedünnten Peloton abzusetzen, zu den verbliebenen zwei Ausreißern aufzuschließen und sie schließlich abzuschütteln. Hinter dem Kolumbianer bildete sich ein Verfolgertrio, an das Zimmermann noch herankam.
Callejas holten sie aber nicht mehr ein. Er gewann mit 40 Sekunden Vorsprung vor Zimmermann, der noch ein paar Sekunden Vorsprung auf seine Mitstreiter herausholen konnte. Mit 46 Sekunden Rückstand belegte David de la Cruz (Q36.5) den dritten Platz. Eine gute Leistung zeigte auch wieder der Deutsche Meister Marco Brenner (Tudor), Träger des Nachwuchstrikots, der mit 1:36 Minuten Rückstand als Sechster ins Ziel kam.
«Ich kam mit dem nassen Wetter gut zurecht und konnte mit den besten Bergfahrern mithalten. Ich wusste, dass ich eine Chance auf das Führungstrikot hatte, und konzentrierte mich im Finale darauf. Ich denke, ich habe die richtigen Entscheidungen getroffen, auch wenn ich im Nachhinein denke, da ich meine Konkurrenten in der Gesamtwertung so leicht abgehängt hatte, meinen Sprint früher hätte starten sollen, um mehr Abstand zu ihnen zu gewinnen», erklärte Zimmermann im Ziel.
Im Gesamtklassement liegt Zimmermann nun elf Sekunden vor De la Cruz und 18 vor Pablo Torres (UAE-Team Emirates-XRG). Brenner büßte einen Platz ein und ist jetzt mit 51 Sekunden Rückstand Gesamtfünfter. Damit musste er das Nachwuchstrikot an Torres abgeben.
Die viertägige Etappenfahrt in Italien geht noch bis zum morgigen Freitag. Die Schlussetappe führt über 167 Kilometer von Corropoli nach Isola del Gran Sasso. «Ich freue mich schon auf die letzte Etappe morgen», so Zimmermann, der weiter sagte: «Ich habe noch nie ein Etappenrennen gewonnen, das wäre ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere. Die Etappe scheint schwer zu kontrollieren zu sein. Zusammen mit meinen Teamkollegen müssen wir hart arbeiten, um meinen Vorsprung von 11 Sekunden zu verteidigen. Ich rechne mit Chaos.»
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