Frankfurt (rad-net) - Völlig überraschend hat der siebenmalige Kunstradsport-Weltmeister Lukas Kohl gestern Abend verkündet, dass er seine Laufbahn beenden wird. Mit ihm verlässt einer der erfolgreichsten Hallenradsportler die Bühne.
«Es war eine unglaubliche Reise, und ich bin für die letzten 20 Jahre unendlich dankbar – voller Emotionen, Herausforderungen, Entbehrungen und Triumphen. Nach zwei Jahrzehnten schließt sich der Kreis, und ich bin happy, stolz und dankbar zugleich,» erklärte Kohl in einem Schreiben, das er an einige Weggefährten und Journalisten verschickte.
Kohl war zwischen 2016 und 2023 sieben Mal Weltmeister, gewann genauso oft den Weltcup, war zwischen 2016 und 2024 ununterbrochen Deutscher Meister, zweimal, 2018 und 2022, Europameister. Bei seiner letzten Weltmeisterschaft in Bremen Ende Oktober wurde er Dritter. Er ist Weltrekordhalter und German-Masters-Sieger. Kaum ein Kunstradfahrer hat sein Metier so dominiert wie Lukas Kohl, dessen Perfektion und Eleganz stets begeisterte. Immer wieder setzte er sich neue Ziele, erhöhte die Schwierigkeit seiner Kür und schraubte den Weltrekord nach oben.
Jetzt überlässt er anderen die Bühne, will aber dem Kunstradsport weiter erhalten bleiben. Er hat eine Kommissärs-Ausbildung absolviert und will künftig in neuen Rollen seiner Sportart eng verbunden bleiben.
«Ich zolle Lukas Kohl großen Respekt vor seiner Lebensleistung. Die Art und Weise, wie er das Einer-Kunstradfahren der Männer dominierte, war einmalig. Ich bedauere seinen Rücktritt, verstehe aber seine Entscheidung, dass er künftig andere Dinge wie seine berufliche Entwicklung in den Vordergrund stellen wird,» sagte Harry Bodmer, BDR-Vize-Präsident Hallenradsport.