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Henri Kiefer (li.) präsentiert stolz seine WM-Silbermedaille. Foto: Boris Beyer
09.09.2025 10:47
Downhill-Vizeweltmeister Kiefer: «Hatte von Anfang an den Glauben daran»

Champéry (rad-net) - Henri Kiefer hat am vergangenen Wochenende bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in der Schweiz als erster deutscher Downhiller in der Elite-Klasse der Männer den Sprung aufs Podest geschafft. Ein Porträt über den derzeit schnellsten deutschen Biker.

Der Puls steigt, Adrenalin durchströmt den Körper. Noch zehn Sekunden. Der Countdown läuft. Fünf, vier, drei, zwei, eins... Der Fahrer schießt aus dem Starthäuschen. Wenige Kilometer geht es steil bergab, jeder Bruchteil einer Sekunde zählt. Die Strecke, grober Untergrund mit natürlichen Hindernissen wie Steine und Wurzeln gespickt, verzeiht keine Fehler, jede Kurve muss optimal angefahren werden, jedes Hindernis perfekt überwunden, jede Bodenwelle kann das Aus bedeuten. Das Risiko zu stürzen ist groß. Aber die Geschwindigkeit zählt. Mit über 80 km/h sausen Downhiller den Berg hinab. Als Zuschauer stockt einem der Atem. Die Faszination für diesen Sport ist groß, auch bei den Fahrern. Wer diesen Sport ausübt, kennt die Gefahren, weiß aber auch, Risiken richtig einzuschätzen. Schwere Stürze im Downhill sind daher eher selten.

Die WM-Strecke in der Schweiz war extrem steil. 600 Höhenmeter auf 1,7 Kilometer Strecke. Selbst da wurden noch circa 60 Stundenkilometer erreicht.

Henri Kiefer aus Schoden in der Nähe von Trier ist Deutschlands derzeit bester Downhiller. Schon vor zwei Jahren glänzte der damals 18-Jährige bei den Weltmeisterschaften in Glasgow, wo er den Titel bei den Junioren gewann. Nun, zwei Jahre später, fehlte nicht viel zum ersten Titel in der Elite-Klasse. Gerade einmal 20 Jahre jung verpasste er den Sieg nur knapp, wurde bei den Weltmeisterschaften in Champéry in der Schweiz Zweiter hinter dem Kanadier Jackson Goldstone.

«Ich hatte von Anfang an den Glauben daran, dass ich es schaffen kann, hatte das Selbstvertrauen, auf eine Medaille zu hoffen», sagt Henri Kiefer einen Tag nach seinem sensationellen Erfolg. Spät sei es geworden, am Abend nach dem Triumph. Die Silbermedaille wurde gefeiert. Und das hatte sich der 20-Jährige mehr als verdient. Die intensiven Vorbereitungen auf das wichtigste Rennen des Jahres hatten sich gelohnt. «Wir haben vorher die Strecke genau begutachtet und getestet», erzählt Kiefer, «haben das Fahrwerk den Gegebenheiten angepasst».

Tatsächlich sind aber alle Downhill-Räder ganz normal im Handel erhältlich. Kiefer fährt ein Rad der Marke Canyon, Modell Sender. Lediglich an der Feinjustierung wird gearbeitet, damit das Rad optimal durch die Abfahrt gleitet.

Kiefer hatte lange die Bestzeit, saß auf dem heißen Stuhl und jedes Mal, wenn wieder ein Gegner mit einer schlechteren Zeit ins Ziel kam, wusste er, dass die Medaille näher rückte. Nur den kanadischen Weltcup-Führenden Goldstone, den konnte er nicht schlagen. «Er war von Anfang an der große Favorit.» Und als einer der weiteren Favoriten, der fünffache Weltmeister Loic Bruni aus Frankreich stürzt, war klar, dass Kiefer Silber gewonnen hatte. Der Jubel im Ziel war groß. Es war das erste Mal, dass es ein deutscher Fahrer in der Elite-Klasse Männer bei einer WM aufs Podest geschafft hat.

Die Downhill-Szene wird immer jünger. Alle drei Podiums-Kandidaten sind um die 20, der Weltmeister gerade einmal ein Jahr älter als Kiefer, der seit zehn Jahren aktiv ist. Mit seinem Vater und seinem eineinhalb Jahre älteren Bruder Luis war er schon früh mit dem Mountainbike unterwegs. «Unser Vater hat uns mitgenommen zu Mountainbike-Touren», erinnert sich Henri Kiefer an die Anfänge seiner Laufbahn. Schnell hat sich die Begeisterung für Downhill entwickelt und nach und nach ist er immer besser geworden, zählt heute zu den Weltbesten. Auch sein Bruder war international erfolgreich, hat aber inzwischen aufgehört.

Downhill, das bedeutet nicht nur, schnell den Berg hinunter zu sausen. Der Mix aus mentaler Anspannung und körperlicher Höchstleistung macht es. «Man braucht sein Gehirn und eine schnelle Reaktionsfähigkeit», weiß der WM-Zweite.

«Das erste Jahr in der Elite-Klasse war sehr schwer», sagt Kiefer, denn im Gegensatz zu Bahn, Straße und Cross-Country fehlt beim Downhill die U23-Kategorie. Sich nach der Juniorenzeit gleich mit den besten Elitesportlern zu messen, sei eine harte Prüfung. «Der Leistungssprung ist extrem.» Inzwischen hat er ihn geschafft.

Als Profi im Team Canyon DH Factory Racing hat er sein Auskommen und es reicht, um sich auch ein bisschen was zurückzulegen.

Sechsmal die Woche trainiert Henri Kiefer. Und das Training ist eine Mischung aus Einheiten auf dem Straßenrad, dem Fitnessstudio und dem Geländefahren. Gelegentlich nutzt er auch ein E-Bike, «um schnell ein paar Runden zu bekommen».

Nach dem Gewinn der Silbermedaille ging es schon am nächsten Tag wieder nach Hause nach Rheinland-Pfalz, um sich auf den nächsten Weltcup vorzubereiten. Der wartet in knapp zwei Wochen in Lenzerheide. Die Schweiz ist ja ein gutes Pflaster für Henri Kiefer. Abwarten, was da geht.

Und nach der Saison freut er sich auf eine kleine Auszeit in Portugal, wo er dann mit dem Surfbrett übers Meer gleitet. Langsam, das geht bei Henri Kiefer nämlich nicht.


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