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Manuel Fumic auf der Strecke des olympischen MTB-Rennens 2016 in Rio. Foto: BDR
25.07.2021 16:09
Olympia: Zuversicht bei den Mountainbikern

Tokio (rad-net) - Nach den beiden Straßenrennen am Wochenende geht es für die Mountainbiker am Montag und Dienstag um olympisches Edelmetall. Am Start stehen Maximilian Brandl, Manuel Fumic, Elisabeth Brandau und Ronja Eibl.

Das kleine Mountainbike-Team um Bundestrainer Peter Schaupp reiste hochmotiviert nach Tokio. «Wir wollen so gut wie möglich abschneiden», sagte Schaupp vor dem Abflug. «Der Kurs ist schwer, viele Höhenmeter, kurze, giftige Anstiege. Das gibt ein richtiges 'Geballere'», beschreibt er den vier Kilometer langen Olympia-Parcours, für den die vielen großen Steinfelder charakteristisch sind. Ronja Eibl meinte beim Testrennen vor zwei Jahren, dass ihr diese Steinwüste Angst einflöße. «Ihre Form geht kontinuierlich nach oben. Sie kann uns alle überraschen», hofft Schaupp. Die 20-Jährige war zuletzt Neunte beim Weltcup in Les Gets.

Dort fuhr Elisabeth Brandau hinterher, und das bereitet dem Bundestrainer Sorgen. Aber die Schönaicherin strahlt Zuversicht aus. «Bei dem Wetter fühle ich mich richtig wohl. Der Körper kommt zurück mit neuen Jahresbestwerten», schreibt sie auf Facebook.

Die heißen Temperaturen, aber vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit wird den Athleten zu schaffen machen. «Das wird eine große Herausforderung, wie man mit der Hitze umgeht», sagt Maximilian Brandl, für den es die ersten Olympischen Spiele sind. Spezielle Wettkampfkleidung, deren Fasern Graphen beigemischt ist, sollen helfen, das asiatische Klima besser zu ertragen. «Hitze und Schwüle mag ich nicht so, aber ich denke, bis zum Wettkampf habe ich mich dran gewöhnt», sagt Ronja Eibl, während Manuel Fumic mit diesem Wetter keine Probleme hat. «Ich mag das Heiße, das Schwüle», so Fumic, der in seinem letzten olympischen Rennen alles geben wird. Der 39-Jährige ist voller Vorfreude auf das Mountainbike-Rennen. «Das sind meine fünften Spiele. Ich freue mich darauf, auch wenn die Umstände ganz anders sein werden. Mein Form passt», sagte der Deutsche Meister. «Ich fühle mich gut, werde alles geben und hoffe, dass ich unter den besten Acht landen werde.»

Fumic weiß, dass bei olympischen Rennen alles möglich ist. Sie unterscheiden sich, nicht zuletzt durch die viel geringere Teilnehmerzahl, sehr von anderen Events wie beispielsweise Weltcups. «Es ist in jedem Fall die herausforderndste Strecke, die wir je hatten. Es ist wahnsinnig steil, wahnsinnig technisch, dieser Kurs fordert einen komplett», meinte Fumic, nachdem er und seine Teamkollegen gestern den Parcours zu Fuß unter die Lupe nahmen. Heute steht die erste Trainingseinheit mit dem Rad an.

Bundestrainer Schaupp vertraut auf die Routine Fumics, der bisher bei Olympischen Spielen immer gute Resultate ablieferte. «Mani macht sich Druck, er will nicht nur dabei sein, er will ein starkes Rennen fahren», sagt Schaupp und hofft gleichzeitig, dass der zweite deutsche Starter, Max Brandl, im Schatten des Deutschen Meisters für eine Überraschung sorgen. «Max ist eine Wundertüte. Alles ist möglich.» Das bestätigt der Freiburger: «Ich habe schon gezeigt, dass ich bei großen Events über mich hinauswachsen kann, und halte es für realistisch, in die Top-Ten zu fahren», sagt Brandl. Wichtig sei, nicht zu früh zu viel zu wollen, wegen der extremen Hitze müsse man mit seinen Kräften haushalten.

Die deutschen Fahrerinnen und Fahrer zählen nicht unbedingt zu den Top-Favoriten, das sind eher die Französin Loana Lecomte, die bisher alle Weltcups dominierte und der Niederländer Mathieu van der Poel, der die Tour de France vorzeitig aufgab, um sich auf das olympische MTB-Rennen vorzubereiten. «Durch Fahrer wie Van der Poel hat der Mountainbike-Sport an Stellenwert gewonnen», erzählt Fumic. Aber er habe auch einige Jahre gebraucht, bis er vorn mitfahren konnte. «Das zeigt, wie speziell diese Sportart ist. Beim Mountainbike muss alles passen. Spannend wird es in jedem Fall.»

Die Entscheidungen in den Mountainbike-Rennen fallen am Montag (Männer) und Dienstag (Frauen) jeweils zwischen 15 und 17 Uhr Ortszeit - das entspricht 8 bis 10 Uhr deutscher Zeit.

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