Mailand (rad-net) - Verfolgungs-Weltmeister Filippo Ganna hat sich offenbar den Stundenweltrekord als Ziel gesetzt. Derzeit liegt der bei 55,089 Kilometern, aufgestellt vor einem Jahr von Victor Campenaerts.
«Ich werde oft gefragt, ob ich nicht mal den Weltrekord versuchen soll. Und während dieser Quarantänezeit habe ich bereits regelmäßig darüber nachgedacht», erzählt Ganna der italienischen Webseite «Tuttobiciweb». «Ich würde es gerne versuchen, auch wenn es nicht selbstverständlich ist. Mit 55,089 Kilometern hat Victor Campenaerts die Messlatte auf ein absurd hohes Niveau gehoben. Aber es gibt Herausforderungen und Rekorde müssen gebrochen werden», so der Italiener.
Ganna ist bereits Weltrekordler. In der Einerverfolgung schraubte er bei den Bahn-Weltmeisterschaften Ende Februar in Berlin die Bestmarke auf 4:01,934 Minuten und es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann vielleicht er die Vier-Minuten-Marke knacken kann.
In Sachen Stundenweltrekord ist allerdings die Frage, ob sein Team Ineos ihm die nötige Freiheit gibt, sich genauso wie Campenaerts auf den Rekordversuch vorzubereiten. Der Belgier bestritt dafür ein Höhentrainingslager, erhielt Ausnahmeregelungen für Rennen und die Möglichkeit, kleinste Details vorzubereiten. «Wenn es mehr Klarheit darüber gibt, welche Rennen wir dieses Jahr noch fahren können, werde ich es dem Team vorstellen. Und wenn es Zeit dafür gibt, warum soll ich es nicht versuchen? Ich weiß nicht, was für eine Anstrengung es ist. Bei Zeitfahren muss man physisch an seine Grenzen gehen. Bradley Wiggins sagte, es sei die schwerste Anstrengung seines Lebens gewesen. Und er hat bereits die Tour de France gewonnen», so Ganna.