London (rad-net) - Elizabeth Deignan hat ihre Pläne für ein Karriereende ad acta gelegt. Die Weltmeisterin von 2015 erklärte nun, dass sie auf absehbare Zeit nicht an den Ruhestand denkt.
Ursprünglich hatte die Britin, die 2018 zum ersten Mal Mutter geworden war, angekündigt, ihre aktive Laufbahn nach den Weltmeisterschaften Yorkshire und den Olympischen Spielen in Tokio beenden zu wollen. Seitdem habe sie sich aber «sehr verändert», sagte Deignan und gab zu, dass sie die Person, die Ende 2020 in den Ruhestand gehen wollte, «nicht mehr erkennt».
«Reife hat viel damit zu tun - sowie Verständnis und unglaubliche Dankbarkeit für den Job, den ich bekommen habe. Ich denke, Reife hilft einem zu verstehen und zu schätzen, was man hat, und das mache ich definitiv viel mehr als früher», erklärte die 33-Jährige.
Die WM 2019 in Yorkshire verlief für Deignan mit Platz 31 enttäuschend, doch sie kämpfte sich 2020 zurück und gewann den GP de Plouay, La Course sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich. Nach Rang elf in Tokio triumphierte Deignan bei der Premiere von Paris-Roubaix der Frauen nach einem beeindruckenden Solo. Mit diesen herausragenden Erfolgen hat sie nun sämtliche Abschiedsgedanken beiseitegeschoben. «Ich würde sagen, ihr könnt aufhören, mich nach meinem Rücktritt zu fragen», sagte die Fahrerin von Trek-Segafredo. «Ich melde mich, wenn ich wieder darüber nachdenke.»
Mehrere Rennfahrerinnen verschoben ihren Rücktritt auf Ende 2021, um die vom Coronavirus heimgesuchte Saison 2020 auszugleichen, darunter viele von Deignans langjährigen Gefährtinnen wie Anna van der Breggen und Kirsten Wild. Deignan sagte jedoch, die Corona-Pandemie habe sie für ihr Leben als Radsportlerin noch dankbarer gemacht. «Ein Profisportler zu sein hat seine schwierigen Zeiten, aber man schaut sich um und stellt fest, dass ich mitten in einer Pandemie, wenn die Leute kämpfen, immer noch die Welt bereisen kann und immer noch dafür bezahlt werde, mein Fahrrad zu fahren», sagte sie.
Für 2022 hat Elizabeth Deignan auch bereits Pläne geschmiedet. Ihr persönliches Ziel sei ein Sieg beim Amstel Gold Race, fügte jedoch hinzu, dass sie auch ihr Team Trek-Segafredo dabei unterstützen werde, Erfolge einzufahren. «Wenn wir als Team wieder an der Spitze der Women's WorldTour-Rangliste wären, wäre das cool. Das wäre eine gute Saison.»