Bogotá (rad-net) - Egan Bernal zieht einen Sieg bei der Vuelta a España einem weiteren Erfolg bei der Tour de France vor. Im Gespräch mit den kolumbianischen Medien berichtete der Fahrer jetzt, das Grand Tour-Triple der Grand Tours komplett machen zu wollen, sich aber natürlich den Wünschen seiner Mannschaft Ineos Grenadiers zu fügen.
«Wenn Sie mich fragen würden, ob ich lieber eine weitere Tour oder die Vuelta gewinnen möchte, dann würde ich die Vuelta vorziehen», erklärte Bernal im Interview mit «Ciclismo Entre Grandes». «Da würde ich in die Geschichte eingehen.» Tatsächlich haben es bislang erst sieben Fahrer geschafft, alle drei Grand Tours zu gewinnen. Zuletzt hatte Chris Froome (Israel Start-Up Nation) den Kreis dieser ausgewählten Athleten betreten, der ansonsten Eddy Merckx, Jacques Anquetil, Bernard Hinault, Alberto Contador, Vincenzo Nibali und Felice Gimondi umfasst.
Bernal hingegen steht mit zwei Erfolgen bei den dreiwöchigen Landesrundfahrten ebenfalls kurz vor dem Ziel. Der Fahrer hatte 2019 die Tour de France gewonnen, es 2020 aber verpasst, seinen Titel bei der großen Frankreich-Rundfahrt zu verteidigen. Stattdessen brach er das Rennen aufgrund von Rückenschmerzen ab und beendete sogar seine Saison frühzeitig. 2021 trat der Kolumbianer dann nicht bei der Tour an, sondern fuhr zum Giro d'Italia, den er nach drei Wochen als Gesamtsieger verließ. Bei seiner ersten Teilnahme an der Vuelta, belegte Bernal dann den sechsten Platz im Gesamtklassement.
Trotz seinem Traum vom Triple erklärte der 24-Jährige, sich 2022 den Zielen seiner Mannschaft zu fügen. Diese wolle ihn aber lieber erneut zur Tour als zur Vuelta schicken: «Du musst deinem Team da einfach gehorchen und ich habe auch Respekt davor. Ich denke, dass es Zeit ist, zur Tour zurückzukehren; es ist ja praktisch zwei Jahre seit meiner letzten Teilnahme her, denn 2020 habe ich das Rennen abgebrochen. Ich will wieder dorthin fahren und mich bestmöglich vorbereiten.»