Huy (rad-net) - Aleksandr Vlasov hat seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck gebracht, weiterhin Rennen fahren zu dürfen. Der russische Profi vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe ist bislang nicht von der Wettbewerbssperre der UCI, die diese Anfang März gegen alle russischen und weißrussischen Mannschaften und damit auch gegen internationale Profis verhängt hatte, betroffen und wisse das sehr zu schätzen. Tatsächlich habe er bislang das leistungstechnisch beste Frühjahr seiner Karriere erlebt.
«Natürlich bin ich glücklich, dass ich an Wettbewerben teilnehmen darf», berichtete der 25-Jährige in einer Pressekonferenz nach dem Flèche Wallonne, bei dem er am Mittwoch bei seinem Debüt den dritten Platz belegte. «Wissen Sie, ich bin einfach nur ein Radfahrer und deshalb will ich auch Rennen fahren und trainieren. Das ist mein Job und den möchte ich weitermachen.»
Das Ergebnis beim Flèche Wallonne war dabei die Fortsetzung der konstant starken Leistungen des Fahrers seit Saisonbeginn. Vlasov war Ende Januar bei der Trofeo Pollenca-Port d'Andratx in die Wettbewerbszeit gestartet und dabei sofort auf dem Podium gelandet. Drei Tage später stand er dann am Start der Volta a la Comunitat Valenciana, bei der er zunächst eine Etappe und anschließend die Gesamtwertung gewann. Im weiteren Verlauf des Frühjahrs folgten Podiumsplätze beim Gran Premio Miguel Indurain, bei der Baskenland-Rundfahrt und nun zuletzt der dritte Platz beim Flèche Wallonne.
«Ich weiß nicht, ich habe einfach versucht hart zu trainieren», erzählte Vlasov von seinem Leistungshoch seit dem Wechsel zu Bora-hansgrohe. «Ich habe viel Motivation in diesem Team. [...] Die Jungs und die Atmosphäre in der Mannschaft sind gut und freundlich. Daher bin ich einfach froh, hier zu sein und für Bora-hansgrohe zu fahren.»
Am Sonntag startet Vlasov erstmalig bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Das Monument hält einige kurze und steile Anstiege bereit, die dem Profil des Russen entsprechen dürften. Das flache Finish in Lüttich könnte für den Fahrer hingegen eine Herausforderung darstellen. Trotzdem zeigte er sich für sein Debüt zuversichtlich: «Es wird mein erstes Lüttich-Bastogne-Lüttich sein. Die Form ist gut, also werde ich versuchen, meine Beine zu nutzen und ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.»