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Wer wird Nachfolger von Pascal Ackermann als Deutscher Meister? Foto: Archiv/Getty Images
26.06.2019 09:20
Straßen-DM: Nachfolger von Ackermann und Lippert gesucht

Hohenstein-Ernstthal (rad-net) - 25 Jahre, nachdem Jens Heppner auf dem Sachsenring Deutscher Straßenmeister wurde, kehren die Titelkämpfe zurück auf die legendäre Rennstrecke. Am kommenden Sonntag werden dort die neuen Straßenmeister der Elite Männer und Frauen gesucht.

Nachdem sich andere Meisterschaftsbewerber kurzfristig zurückgezogen hatten, sprang der Chemnitzer Dietmar Lohr ein. Der langjährige Radsportfunktionär organisiert seit 16 Jahren zweimal im Jahr (Ostersamstag und Ende August) Radrennen auf dem Sachsenring. Nach Gesprächen mit dem ADAC, der Stadt Hohenstein-Ernstthal und der Sachsenring-Event-GmbH gab es Grünes Licht für die Meisterschaft.

Am Sonntag, den 30. Juni, beginnen die Frauen ihren Meisterschaftskampf bereits morgens um 8 Uhr. Sie umrunden den 12,9 Kilometer langen Parcours acht Mal und müssen damit 103,2 Kilometer bewältigen. Die Männer absolvieren ab 11:30 Uhr 14 Runden mit einer Gesamtdistanz von 180,6 Kilometern.

Die Sportler sind auf der Grand–Prix Strecke und auf Teilen der alten Sachsenring-Rennstrecke unterwegs. Gestartet wird auf der Start-Ziel-Geraden am Sachsenring-Turm rund 100 Meter vor Eingang der Omega-Kurve, und zwar in dieselbe Richtung wie die Motorradpiloten. Nach circa 2,5 Kilometern auf dem GP-Kurs fahren die Meisterschaftsanwärter auf der Strecke des alten Sachsenrings weiter. Die 433 Meter hohe Erhebung des Badberges müssen die Fahrer in zwei Richtungen, nämlich auf dem Hin- und dem Rückweg, erklimmen. Pro Runde sind 183 Höhenmeter zu bewältigen. In der Gesamtdistanz bedeutet das für die Männer 2563 und für die Frauen 1464 Höhenmeter. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren in Chemnitz waren es mit knapp über 2600 Höhenmetern kaum mehr. Damals setzte sich mit Marcus Burghardt ein Klassikerspezialist, durch.

Bora-hansgrohe in der Favoritenrolle
Zu den großen Favoriten im Männerrennen gehören wieder die Fahrer des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe, die in den letzten vier Jahren mit Emanuel Buchmann (2015), Marcus Burghardt (2017) und Pascal Ackermann (2018) dreimal siegten.

Titelverteidiger Ackermann, der gerade einen Etappensieg in der Slowenien-Rundfahrt feierte, steht ganz oben in der Liste der Meisterschaftsanwärter. Aber auch sein Teamkollege Max Schachmann, der auf die Zeitfahr-DM zwei Tage zuvor in Spremberg verzichtet, ist ein heißer Kandidat.

Und auch mit John Degenkolb ist zu rechnen. Der Oberurseler schaffte es in den letzten Jahren oft aufs Podium, zum Titel reichte es für ihn als Einzelstarter bisher noch nicht. Für den 33-Jährigen wäre das Meistertrikot mehr als ein Trostpflaster für die Nicht-Nominierung zur Tour de France.

Die Katusha-Alpecin-Profis Nils Politt und Rick Zabel rechnen sich ebenfalls Chancen aus, und das Team Sunweb um den letztjährigen DM-Dritten Max Walscheid will ebenfalls mitmischen.

Bei den Frauen gehen Titelverteidigerin Liane Lippert (Sunweb) und ihre Vorgängerin Lisa Klein (Canyon-Sram) sowie die noch amtierende Zeitfahrmeisterin Lisa Brennauer (WNT-Rotor) als aussichtsreiche Medaillenkandidatinnen an den Start. Chancen auf eine Medaille haben auch Fahrerinnen wie die beiden Ex-Meisterinnen Charlotte Becker, Mieke Kröger oder Nachwuchstalent Franziska Koch.

«Ich erwarte spannende und sicher auch faire Wettkämpfe auf einer legendären Rennstrecke. Unser Dank gilt auch den Ausrichtern am Sachsenring und Spremberg [dort findet die DM Zeitfahren statt, Anm. d. Red.], die sich kurzfristig bereit erklärten, diese Meisterschaften auszurichten», sagte BDR-Vize-Präsident Erik Weispfennig.

Im Start-Ziel-Gelände können die Fans die Sportler hautnah erleben. Denn Eintritt wird auf dem Sachsenring am Meisterschaftstag nicht erhoben.

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