Pordenone (rad-net) - Von Mittwoch bis Freitag (24. bis 26. Juli) finden im italienischen Pordenone die Steher- und Derny-Europameisterschaften statt. Die Titel werden im Rahmen der «4 Sere Internazionale Città di Pordenone» (UCI CL1) vergeben. Erstmals wird auch eine Derny-EM für Frauen ausgetragen.
«Mit Franz Schiewer und Gerd Geßler haben wir bei den Stehern die Titelverteidiger und im Derny waren Achim Burkart und Christian Ertel auch schon Europameister. Wir sind hierher gekommen, um am Ende wieder ganz oben auf dem Podium stehen, wir wollen in allen drei Rennen in die Medaillen fahren. Aber natürlich darf man die Kontrahenten aus dem Ausland nicht unterschätzen, wie beispielsweise die aus den Niederlanden und Italien», sagt Mario Vonhof, Beauftragter für Steher- und Dernysport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), gegenüber rad-net.
Steher: Schiewer/Geßler wollen den Titelhattrick
Schiewer und Schrittmacher Geßler haben gute Chancen erneut ins EM-Trikot zu fahren, in den letzten Rennen präsentierten sie sich immer stark. Neben ihnen wurden Daniel Harnisch/Peter Bäuerlein, die im vergangenen Jahr in Erfurt Bronze holten, und die Deutschen Vizemeister Christoph Schweizer/André Dippel vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nominiert. Damit kommt die Konkurrenz auch aus dem eigenen Lager.
Zu den Titelanwärtern muss man definitiv auch Reinier Honig mit Jos Pronk aus den Niederlanden zählen. Sie fuhren 2017 und 2018 jeweils auf Rang zwei. Rechnen muss man stets auch mit Emilien Clère (Frankreich), der oft nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte. Stark präsentierten sich auch schon oft seine Landsmänner Joseph Berlin Semon und Antoine Gaudillat.
Derny: Burkart will Titel zurückholen
Im Derny wird es definitiv einen neuen Europameister geben. Der letztjährige Sieger, Nick van der Lijke, war bei der Tour of Norway gestürzt und zog sich dabei eine Schulterverletzung zu, die operiert werden musste. Er wird wahrscheinlich bis September ausfallen.
Burkart/Ertel wollen sich den Titel zurückholen und zählen auf dem 400 langen Zementoval im Velodromo Ottavio Bottecchia zu den Topfavoriten. Neben ihm wurde Marcel Franz nominiert, um die deutschen Farben zu vertreten.
Auch hier sind die Niederländer die größten Konkurrenten der Deutschen. Sechstage-Spezialist Yoeri Havik mit Schrittmacher René Kos ist durchaus ein Spitzenergebnis zuzutrauen. Genauso wie Maikel Zijlaard, der gemeinsam mit Vater Ron Zijlaard startet und 2018 in Erfurt Silber holte. Die Italiener haben eine Reihe starker Rennfahrer gemeldet: Leonardo Fedrigo, Liam Bertazzo, Franceso Lamon, Davide Plebani und Davide Cimolai, der im Frühjahr die Vuelta a Castilla y Leon (UCI 2.1) gewonnen hat. Wer von ihnen allerdings startet, oder ob tatsächlich alle ins Rennen gehen, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Weitere starke Rennfahrer sind der Schweizer Jan-André Freuler sowie Stefan Matzner aus Österreich.
Bei den Frauen ist es schwer eine Prognose zu treffen, da ein internationaler Vergleich fehlt. Die beiden Deutschen, Ricarda Bauernfeind und Romy Kasper, sind aber nicht chancenlos. Stark einzuschätzen ist die Norwegerin Anita Stenberg, genauso wie die beiden Niederländerinnen Marit Raijmaakers und Landesmeisterin Tessa Dijksmann. Auch die Italienerinnen Rachele Barbieri, Marta Cavalli, Elena Cecchini, Simona Frapporti und Francesca Pattaro sind zu beachten. «Ich bin sehr gespannt, da es die erste internationale Meisterschaft ist. Die Konkurrenz ist schwer einzuschätzen, aber erfahrungsgemäß sollten die Italienerinnen Favoritinnen sein. Unser Ziel ist dennoch ein Platz auf dem Podest», so Vonhof.
Los geht es am Mittwoch, den 24. Juli, mit den Damen – am Morgen finden die Vorläufe statt, am Nachmittag die Finalläufe. Am Donnerstag folgen die Dernyrennen der Männer, am Freitag fällt die Entscheidung bei den Stehern.