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Luca Schwarzbauer gewann den Prolog des Afxentia MTB-Etappenrennens. Foto: Thomas Weschta
21.02.2019 19:06
Schwarzbauer überrascht zum Auftakt des Afxentia MTB-Etappenrennens

Skarinou (rad-net) - Der Nürtinger Luca Schwarzbauer hat den Prolog des Afxentia Etappenrennens auf Zypern gewonnen und damit für eine Überraschung gesorgt. In Skarinou war er im 14,5 Kilometer langen Zeitfahren acht Sekunden schneller als der Däne Sebastian Fini Carstensen und 19 Sekunden vor Martin Blums aus Lettland. Bei den Damen wiederholte die Schweizerin Linda Indergand ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Sie gewann wie 2018 vor Straßen-Weltmeisterin Anna van der Breggen. Dritte wurde die Österreicherin Lisa Pasteiner.

17 Fahrer wurden nach Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) noch erwartet. Doch einer nach dem anderen verpasste seine bemerkenswert schnelle Zeit. Eingepackt in ein unförmiges Regencape, sah der Deutsche nicht so aus als hätte er gerade den Auftakt zu einem prestigeträchtigen UCI-Rennen gewonnen. Doch sein Lächeln sagte was anderes aus. Der 22-Jährige, im ersten Jahr Elite-Fahrer, war entzückt. «Ich wusste, ich bin in guter Form, aber so was habe ich niemals erwartet», bekannte der Deutsche U23-Vizemeister. Mit einem Top-Ten-Ergebnis hatte er geliebäugelt, aber nicht mit einem Sieg.

«Ich war die vergangenen Wochen zuhause trainiert und studiert, ich hatte keine spezielle Vorbereitung. Die Downhills waren nicht schlecht für mich, aber auch nicht perfekt. Ich bin mehr ein Allrounder», so Luca Schwarzbauer nach seinem Erfolg, den er mit knapp acht Sekunden Vorsprung auf Sebastian Fini Carstensen (CST Sandd Bafang) einfahren konnte.

Er habe den Kurs durch den Ort sehr gut angeschaut, das sei wohl «Teil des Erfolgs» gewesen. «Es ist die erste Etappe und es kommt noch viel, aber ich bin sehr glücklich. Toll im Führungstrikot fahren zu dürfen, das ist wohl das Coolste an der Sache. Aber ich will den Ball flach halten.»

Am zweiten Tag, wenn es über 52 Kilometer und 1820 Höhenmeter geht, werde er «passiver» rangehen und versuchen «Schadensbegrenzung» zu betreiben. Mit einem Kulhavy brauche er nicht mitzugehen, auch wenn er dem an diesem ersten Tag 48 Sekunden abgenommen hat. Kulhavy wurde Achter.

Schwarzbauers Teamkollege Georg Egger lag nur eine Sekunde hinter Kulhavy auf Rang zehn. «Das war ein guter Start, gerade weil Zeitfahren eigentlich nicht so mein Ding ist», meinte Egger. Dabei erlitt der Deutsche Vize-Meister an zwei Stellen einen bedeutenden Zeitverlust. Einmal fiel ihm die Kette runter. «Das hat 15 bis 20 Sekunden gekostet», so Egger. Und dann sei er noch mal in einer Kurve geradeaus in einen Busch reingefahren. «Insofern denke ich, dass ich schon ganz gut dabei gewesen wäre. Luca war mega stark, unser gutes Gefühl hat sich jedenfalls bestätigt.»

Martin Gluth (Superior XC) war nur eine halbe Sekunde langsamer und damit Elfter. «Für mich war es ein guter Einstieg. Ich bin safe gefahren und habe nichts riskiert. Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem neuen Bike und heute die Lunge aufgemacht», kommentierte Gluth.

Damen: Indergand fährt zu Terpstra auf
Voriges Jahr waren es elf, diesmal 18 Sekunden zwischen Rang eins und zwei, doch die Namen waren dieselben. Linda Indergand (Superior XC) hat den Downhill-lastigen Prolog beim Afxentia Etappenrennen in 26:18 Minuten vor Anna van der Breggen (Specialized Racing) gewonnen.

«Ich freue mich darüber», sagte Anna van der Breggen, die schon seit einer Woche auf Zypern trainiert. «Ich fühle mich schon sicherer als im vergangenen Jahr. Eigentlich kann ich mich in den Downhill-Sektionen sogar erholen anstatt mich angespannt und nervös zu fühlen».

Linda Indergand war im Regen indes sogar so schnell, dass sie Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) einholten und beide waren sich unsicher, ob sie überhaupt zusammen arbeiten dürfen. Doch letztlich war gaben Indergands Power und ihre technischen Fähigkeiten den Ausschlag und die Schweizerin wiederholte ihren Vorjahres-Erfolg, während Terpstra Tages-Fünfte wurde, direkt hinter Mitfavoritin Annika Langvad (Specialized Racing), die bei nassen Streckenbedingungen lieber Vorsicht walten ließ. «Ich war in den Straßen sehr nervös, vor mit dem Moos auf den Steinen, das ich vor einigen Tagen schon gesehen habe. Deshalb war ich lieber vorsichtig», sagte die Marathon-Weltmeisterin. «Es ist das erste Rennen der Saison und deshalb fühlt es sich immer ein wenig heikel an, den Renn-Speed zu gehen. Aber es ist schön mit etwas zu starten, das ein wenig anders ist.» Damit meinte sie die über 700 Meter Höhenmeter, die das Ziel in Skarinou tiefer liegt als der Start in Lefkara.

Lisa Pasteiner (Ghost Factory Racing) auf Rang drei war eine kleine Überraschung. Sie war gewillt Risiko zu gehen und das zahlte sich aus, obwohl sie in den Straßen von Lefkara einige kritische Momente erlebte, die sie nachher mit einem Lachen kommentierte. «Ich habe mich schnell gefühlt, ich habe viel riskiert, aber du darfst die Anstiege zwischendrin nicht unterschätzen. Man muss die Balance treffen, das habe ich vom letzten Jahr gelernt. Es macht Spaß, ich habe nur gehofft, dass ich mich selber nicht umbringe.»

Felicitas Geiger (Superior XC) war auf Rang elf (+2:09) die beste Deutsche.

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