Alkmaar (rad-net) - Maurice Ballerstedt ist Vize-Europameister der Junioren. In Alkmaar (Niederlande) musste er im Straßenrennen nur dem Ukrainer Andrii Ponomar geschlagen geben. Dritter wurde nach 115 Kilometern Andrea Piccolo (Italien). Marco Brenner fuhr auf einen starken fünften Rang.
Schon früh hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe mit den beiden Deutschen Ballerstedt und Brenner gebildet, Piccolo war auch bereits vorne vertreten. Und obwohl sie sie mit nur rund einer halben Minute Vorsprung nie weit vor dem Feld lagen, hatte das Peloton Probleme, sie auf dem verwinkelten Kurs durch die Stadt wieder einzuholen.
Eigentlich wollte Ballerstedt das Rennen überhaupt nicht zu Ende fahre. «Ich hatte die ganze Zeit Rückenschmerzen, später kamen noch Bauchschmerzen hinzu. Im Finale habe ich zu Marco gesagt, du musst es machen, ich kann nicht mehr. Aber dann sind sie ihm immer hinterhergefahren, er kam nicht weg, da musste ich es eben machen», sagte der Berliner nach dem Rennen. «Das heute hier», fügte er hinzu, «war das härteste Rennen, was ich je gefahren bin».
Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatte sich aus dem Feld eine dreiköpfige Verfolgergruppe mit Ponomar gelöst. Die schaffte es, zu der Ausreißergruppe aufzuschließen, so dass dann zehn Fahrer an der Spitze lagen.
Zehn Kilometer vor dem Ziel griff Ponomar an. Schnell hatte er zehn Sekunden Vorsprung und Ballerstedt, Piccolo und Enzo Leijnse (Niederlande) setzten nach. Brenner konnte nicht mitgehen, sobald er das Tempo forcierte, hatte er die übrigen Verfolger am Hinterrad. Er konnte seine Mitstreiter erst auf der Ziellinie abschütteln und wurde Fünfter.
Zwar griff Ballerstedt einen Kilometer vor dem Ziel auch nochmal an, aber letztlich kam das Verfolgertrio zu dritt an und machte Silber und Bronze im Sprint unter sich aus. Ballerstedt gab noch einmal alles und belegte mit 21 Sekunden Rückstand zu Ponomar Rang zwei. «Ich hatte die größten Schmerzen meines Lebens», sagte Ballerstedt nach dem Rennen.
Auch der Bundestrainer Wolfgang Ruser jubelte im Ziel: «Das war eine tolle Mannschaftsleistung, auf einer Strecke, die uns eigentlich nicht liegt.» BDR-Vizepräsident Günter Schabel ergänzte: «Dieses Rennen heute hat die bisherige Saisonleistung unserer Junioren bestätigt. Mit Platz zwei und fünf haben wir bewiesen, dass wir zu Recht den Nationen-Cup des Weltverbandes anführen.»