Dünkirchen (rad-net) - Der Grand Départ der Tour de France 2025 könnten aufgrund sozialer Unruhen in Frankreich unter Druck geraten. Das berichtet die französische Zeitung La Voix du Nord. Die französische Gewerkschaft CGT, die größte Gewerkschaft des Landes nach der CFDT, hat mit Maßnahmen gedroht, sollte sich die Lage in der französischen Stahlindustrie bis zum Start der Frankreich-Rundfahrt nicht verbessern.
Die Unruhen in Frankreich sind auf die zahlreichen Entlassungen beim Stahlkonzern ArcelorMittal zurückzuführen. Vergangenen Donnerstag fand bereits in Dünkirchen eine Großdemonstration mit 1500 Teilnehmenden statt, bei der der derzeitige Generalsekretär der CGT im Département Nord scharfe Worte fand.
«Wenn wir uns nicht vor dem 7. Juli an einen Tisch setzen, um über die Verstaatlichung der Stahlindustrie zu diskutieren, wird es in Dünkirchen kein Gelbes Trikot geben», sagte Generalsekretär Paul Delescaut. «Ich respektiere die Tour de France und die Menschen, die sie lieben, aber dies ist ein wirtschaftlicher und sozialer Notfall. Metall betrifft alle. Auch den Radsport.»
Es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt werden kann, um Proteste zu verhindern, die das Rennen beeinträchtigen könnten. Proteste sind bei der Tour jedoch keine Seltenheit: Landwirte, Arbeiter und sogar Radfahrer protestierten während des Rennens. Der jüngste große Protest fand während der Tour 2022 statt, als Aktivisten der Klimaschutzorganisation Dernière Rénovation die Straße während der 10. Etappe blockierten.
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