Sanremo (rad-net) - Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) hat die 106. Auflage von Mailand-Sanremo gewonnen. Nach einem äußerst spannenden Finale setzte er sich im Sprint vor Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates-XRG).
Der 289 Kilometer lange Frühjahrsklassiker wurde über weite Teile von einer achtköpfigen Ausreißergruppe geprägt. Alessandro Verre, Mathis Le Berre (Arkéa-B&B Hotels), Martin Marcellusi, Filippo Turconi (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè), Kristian Sbaragli, Tommaso Nencini, Mark Stewart (Solution Tech-Vini Fantini) und Baptiste Veistroffer (Lotto) hatten sich frühzeitig abgesetzt, holten aber nie viel mehr als vier Minuten Vorsprung heraus. Das Peloton ließ die Gruppe lange gewähren. Als 40 Kilometer vor dem Ziel der Capo Berta und damit der letzte der Tre Capi überquert wurde, löste sich die Spitzengruppe auf. Mit Marcellusi wurde der letzte der Ausreißer dann 27 Kilometer vor dem Ziel, am Fuße der Cipressa eingeholt.
Und dort ging es dann auch gleich bei den Favoriten richtig zur Sache. Tim Wellens hatte sich für seinen Teamkollegen Pogacar an die Spitze des Feldes gesetzt und machte ordentlich Tempo, dann übernahm Jhonatan Narvaez. Dadurch dezimierte sich das Feld bereits auf 30 Mann. Etwa zur Hälfte des Anstiegs, bei noch 24 zu fahrenden Kilometern, war es dann Pogacar selbst, der beschleunigte. Durch seine Attacke entstand eine vierköpfige Spitzengruppe mit ihm, Van der Poel, Ganna und Romain Gregoire (Groupama-FDJ). Gregoire konnte allerdings nicht lange folgen und musste noch vor dem Gipfel der Cipressa reißen lassen. Auch Ganna hatte Probleme dem extrem hohen Tempo zu folgen, kämpfte sich aber wieder heran.
Also fuhr ein Trio in Richtung Poggio. Und dort war es wieder Pogacar, der direkt am Fuße des letzten Anstiegs auf dem Weg nach Sanremo attackierte. Ganna musste abermals reißen lassen, fuhr aber sein eigenes Tempo weiter. Van der Poel blieb unterdessen am Hinterrad des Weltmeister und konnte auch seine weiteren Tempoverschärfungen parieren. Kurz vor dem Gipfel versuchte dann Van der Poel selbst, Pogacar mit einem Angriff abzuhängen. Der musste zwar ein Loch zu fahren, schaffte es aber, den Anschluss zu Van der Poel wieder herzustellen.
Die beiden Fahrer gingen gemeinsam in die Abfahrt, in der Ganna alles gab, um wieder heranzukommen. Innerhalb des Schlusskilometer gelang es dem Italiener und konnte am Ende sogar noch in die Sprintentscheidung eingreifen. Doch Van der Poel war nicht zu schlagen und verwies Ganna und Pogacar auf die Plätze zwei und drei. Die Verfolgergruppe, angeführt von Michael Matthews (Jayco-AlUla), kam mit 43 Sekunden Rückstand ins Ziel. Darin vertreten waren auch Maximilian Schachmann (Soudal-Quick Step) und Jonas Rutsch (Intermarché-Wanty), die die Plätze 33 und 38 belegten.
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