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Filippo Ganna (li.) belegte bei Mailand-Sanremo den zweiten Platz hinter Mathieu van der Poel (Mitte) und vor Tadej Pogacar. Foto: Sprintcycling/UAE-Team Emirates-XRG
24.03.2025 09:31
Ganna nach Mailand-Sanremo: «Das hat mich mehrere Jahre meines Lebens gekostet»

Sanremo (rad-net) - Filippo Ganna wusste am vergangenen Samstag bei Mailand-Sanremo mindestens genauso zu begeistern, wie Gewinner Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Weltmeister Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates), obwohl er «nur» den zweiten Platz belegte. Der Italiener erwies sich als großartiger Kämpfer und konnte am Ende noch in die Entscheidung eingreifen, obwohl er zuvor schon zweimal eine Lücke wieder schließen musste.

Bereits vergangene Woche zeigte sich Ganna bei Tirreno-Adriatico an den Anstiegen stark und brachte sich damit auch für Mailand-Sanremo in die Favoritenrolle. Als Pogacar 25 Kilometer vor dem Ziel an der Cipressa attackierte, konnte er genauso wie Van der Poel folgen. Doch dann musste er reißen lassen, schaffte es aber, wieder den Anschluss herzustellen und mit seinen beiden Kontrahenten den Poggio in Angriff zu nehmen. Dort verlor er abermals den Anschluss - ließ sich aber nicht zu weit abhängen und holte sie auf der Via Roma wieder ein.

«Ich habe versucht, den beiden Göttern des Radsports zu folgen», sagte Ganna nach dem Rennen. «Mehr konnte ich nicht tun, diese beiden Jungs haben mich mehrere Jahre meines Lebens gekostet.»

Pogačar stellte laut der Social-Media-Plattform Velon eine neue Rekordzeit von 9:00 Minuten für den Cipressa-Anstieg auf. Ganna folgte ihm knapp. «Ich glaube, das ist eine meiner besten Leistungen überhaupt. Aber was soll ich noch erreichen?», fragte Ganna. «Ich war mit dem Weltmeister und dem ehemaligen Weltmeister ganz vorne. Der eine hat zahlreiche Monumente gewonnen, während der andere den Giro und die Tour gewonnen hat. Ich bin glücklich, ich habe mein Bestes gegeben und kann mir nichts Besseres wünschen.»

Dadurch, dass Ganna Pogacar und Van der Poel stets im Nacken blieb, mussten auch sie das Tempo hochhalten, durften nicht pokern. «Ich bin ihnen nicht hinterhergesprungen, sondern habe versucht, meine Kräfte zu kontrollieren. Mehr konnte ich nicht geben», erklärte der 28-Jährige und sagte: «Vor der Abfahrt schloss ich die Augen und dachte: ‚Wenn ich stürze, stürze ich.‘ Dann holte ich sie mit einer letzten Anstrengung ein und kämpfte um den Sprint. Ich bedauere nur, dass ich nicht versucht habe, Van der Poels Sprint vorauszusehen.» Van der Poel startete seinen Sprint bereits 300 Meter vor dem Ziel. Ganna und Pogacar hatten offenbar mit einem kürzeren Sprint gerechnet.«Ich kann mich über eine Niederlage nicht freuen, aber der erste Verlierer zu sein, nachdem ich mein Bestes gegeben habe, reicht mir», so Ganna.

Mailand-Sanremo bleibt auch künftig ein Ziel von Filippo Ganna. «Manche großartigen Fahrer brauchen 14 Jahre, um Mailand-Sanremo zu gewinnen. Ich hoffe, mir passiert das nicht. Das würde meine Karriere viel zu lang und zu hart machen», scherzte er.


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