Nizza (rad-net) - Florian Lipowitz hat am vergangenen Wochenende einen ganz starken zweiten Platz bei Paris-Nizza erreicht. Damit überraschte sich der junge Red Bull-Bora-hansgrohe-Profi sogar etwas selbst.
«Nach meinen Leistungen im letzten Jahr bin ich mit bestimmten Erwartungen in dieses Rennen gegangen. Aber ehrlich gesagt habe ich nie wirklich daran gedacht, am Ende auf dem Podium zu stehen. Mein Ziel war es, um eine Platzierung in den Top-10 der Gesamtwertung zu kämpfen. Doch je länger das Rennen dauerte, desto besser fühlte ich mich», blickte Lipowitz zurück, nachdem er den Zielstrich in Nizza überquert hatte. «Am Ende tatsächlich auf dem Podium zu stehen, ist etwas ganz Besonderes - etwas, womit ich nicht gerechnet habe, aber worauf ich unglaublich stolz bin.»
Die Weichen für seine erfolgreiche Rundfahrt stellte das Team Red Bull-Bora-hansgrohe bereits auf der dritten Etappe, als es den dritten Platz im Mannschaftszeitfahren belegte. Dabei büßte es nur 25 Sekunden auf die Tagessieger von Visma-Lease a Bike um den späteren Gesamtsieger Matteo Jorgenson ein. Tags darauf stand die erste Bergankunft am Anstieg von La Loge des Gardes an. Lipowitz hielt mit den besten Fahrern mit und wurde starker Fünfter, womit er in der Gesamtwertung auf Rang vier vorrückte. Auch am nächsten Tag zeigte er bei der nächsten Bergankunft seine starke Form, wurde erneut Fünfter und wieder verbesserte er sich einen Platz in der Gesamtwertung. Außerdem übernahm er das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Auf den letzten beiden Etappen ging es dann endgültig um die Gesamtwertung. Die Königsetappe war aufgrund widriger Witterungsbedingungen gekürzt worden, war deshalb aber nicht weniger schwer. Am Schlussanstieg nach Auron konnte Lipowitz sogar ein paar Sekunden auf den Gesamtführenden Jorgenson gutmachen. Am letzten Tag verteidigte der 24-Jährige dann seinen zweiten Platz gegen sämtliche Angriffe, denn der auf Rang drei liegende Thymen Arensmann (Ineos Grenadiers) attackierte gleich mehrmals, konnte den tapfer kämpfenden Lipowitz aber nicht abschütteln. Jorgenson war derweil nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
«Ich wusste, dass das Wochenende entscheidend sein würde, aber besonders nach der Etappe am Samstag hatte ich das Gefühl, dass ich mit den Besten am Berg mithalten kann. Mir war klar: Wenn ich meine Form bis zum letzten Tag halten kann, dann ist das Podium möglich. Die letzte Etappe war brutal, aber ich habe alles gegeben und war einfach nur glücklich, als ich über die Ziellinie gefahren bin – in dem Wissen, dass ich es geschafft habe», so Lipowitz.
Nachdem Lipowitz vergangenen Herbst schon als Siebter bei der Vuelta a España überzeugen konnte, habe ihm der jetzige zweite Platz bei der «Fahrt zur Sonne» nochmal eine Menge Selbstvertrauen gegeben. «Es war eine harte Woche mit schwierigen Wetterbedingungen, und ich bin stolz darauf, wie ich das gemeistert habe - nicht nur körperlich, sondern auch mental. Den Druck als Klassementfahrer zu bewältigen, fokussiert zu bleiben und in den entscheidenden Momenten abzuliefern, macht diesen Podiumsplatz noch wertvoller.»
Florian Lipowitz kann sich nun ein paar ruhigere Trainingstage gönnen, ehe die Baskenland-Rundfahrt ab dem 7. April sein nächster Renneinsatz sein wird.
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