Kigali (rad-net) - Bei den Weltmeisterschaften in Kigali in Ruanda hat es auch im Straßenrennen der Männer U23 ein gutes deutsches Resultat gegeben. Max Bock überquerte nach einem umkämpften Rennen als Elfter den Zielstrich, Louis Leidert belegte den 16. Platz. Weltmeister wurde der Italiener Lorenzo Finn, der im vergangenen Jahr noch das Regenbogentrikot in der U19-Klasse geholt hatte.
Direkt nach dem Start des 165 Kilometer langen Rennens löste sich eine vierköpfige Ausreißergruppe, die aber schon nach rund 20 Kilometern wieder eingeholt wurde. Daraufhin übernahm das belgische Nationalteam in kompletter Mannschaftsstärke die Kontrolle, diktierte ein hohes Tempo und ließ keine weiteren Angriffe zu. Erst ab knapp 90 Kilometer vor dem Ziel gab es wieder erster Vorstöße aus dem Peloton, das inzwischen nur noch rund 50 Fahrer umfasste. Doch die waren nicht von Erfolg gekrönt.
Bei noch 60 zu fahrenden Kilometern eröffnete dann aber Hector Alvarez (Spanien) das Finale. Er lag eine Zeitlang alleine an der Spitze des Feldes, ehe er zunächst von Halvor Dolven (Norwegen) und dann auch noch von Finn, Jan Huber (Schweiz), Marco Schrettl (Österreich) und Mateusz Gajdulewicz (Polen) Gesellschaft bekam. Das Feld, beziehungsweise das, was davon noch übrig war mit Bock und Leidert lag zu diesem Zeitpunkt nur 15 Sekunden zurück. Die Abstände vergrößerten sich aber im weiteren Verlauf erheblich.
Bereits 32 Kilometer vor dem Ziel, als es das vorletzte Mal über den Kopfsteinpflasteranstieg Cote de Kimihurura ging, suchte Finn die Entscheidung. Seiner Tempoverschärfung konnte nur Huber folgen, während dahitner Schrettl, Alvarez und Gajdulewicz um Bronze kämpften. Dolven war inzwischen zurückgefallen. Finn übernahm einen Großteil der Führungsarbeit und konnte 6,5 Kilometer vorm Ziel, am Anstieg Kigali Golf, seinen Mitstreiter abhängen. Mit 31 Sekunden Vorsprung vor Huber sicherte er sich erneut den WM-Titel - dieses Mal in der U23-Klasse. Schrettl hatte sich am letzten Anstieg noch aus der Verfolgergruppe lösen können und holte 1:13 Minuten zurück die Bronzemedaille. Die Gruppe um Bock kam 2:24 Minuten hinter dem Sieger ins Ziel.
«Durch die belgische Taktik ist es ein Bergrennen geworden, nur bergfeste Fahrer konnten bestehen. Wir haben das Maximale herausgeholt» zog U23-Bundestrainer Ralf Grabsch eine positive Bilanz. «Max Bock ist saustark gefahren, es fehlte ihm im Finale die Spritzigkeit.» Insgesamt beendeten nur 40 Fahrer das Rennen.
«Ich habe mich an den Favoriten orientiert und bin ein gutes Rennen gefahren, denke ich. Kopfsteinpflaster liegt mir nicht, aber man kann es sich nicht aussuchen», bilanzierte Bock im Ziel. Leidert sagte: «Leider habe ich die Gruppe knapp verpasst und habe dann aber mit einem Australier wieder Boden gutgemacht. Es hat ein bisschen was gefehlt, aber ich bin echt zufrieden. Die letzte Runde war einfach nur noch Moral, da musste ich mich zusammenreißen, dass noch was geht.»
Paul Fietzke und Mauro Brenner, die sich voll in den Dienst der Mannschaft stellten, beendeten das Rennen nicht. Brenner hatte nach einem Defekt nicht mehr die Chance, aufzuschließen.
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