Paris (rad-net) - Zum 50. Tour-Jubiläum der Ankunft auf den Champs-Elysees im Herzen von Paris, soll die Strecke entscheidet verändert werden. Wie die Pariser Tageszeitung Le Parisien berichtet, wird das Tour-Peloton dreimal über den Hausberg Montmartre fahren. Dies könnte den Charakter der finalen Tour-Etappe grundlegend verändern.
Als am 3. August des letzten Jahres zehntausende Zuschauer die Fahrer des olympischen Straßenrennens am Montmartre-Hügel anfeuerten, wurde der Grundstein für die Idee gelegt. Der spätere Sieger Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) lancierte die rennentscheidende Attacke. Mit einer Länge von 1,1 Kilometer und einer Durchschnittssteigung von 6,5 Prozent kann der Berg das Rennen komplett verändern.
Nach langen Verhandlungen und hochrangigen politischen Interventionen hat die ASO ihr Interesse nun durchgesetzt. Es gab jedoch einige Stolpersteine. Die Pariser Polizei befürchtete zunächst starke Verkehrseinschränkungen mitten in der Touristensaison. Darüber hinaus schien die Mobilisierung der Ordnungskräfte kaum umsetzbar. Starke Befürworter waren der Pariser Stadtrat sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. In den Augen der Politik ist die Tour de France kein Ereignis wie jedes andere. Innenminister Bruno Retailleau unterhält seit Jahren enge Beziehungen zur ASO.
Der einzige Unterschied zur Olympia-Strecke wird ein fünfzig Meter langer Umweg an der Rue Lepic sein - aufgrund von neu aufgestellten Beton-Blumenkästen.
Neben dem hohen Zuschauerwert wird die Etappe sportlich ein neues Gesicht entwickeln. Drei Montmartre-Überfahrten könnten das Fahrerfeld in Einzelteile zerlegen. Fest steht: Es wird kein reiner Massensprint werden. Das Rennen könnte hektisch verlaufen - entgegen dem traditionellen Schaulaufen.
Die ASO geht immer öfter neue Wege: Als die Tour Im letzten Jahr, aufgrund der olympischen Spiele nicht in Paris einfahren konnte, endete sie in Nizza mit einem Einzelzeitfahren. Offiziell gilt die erteilte Montmartre-Genehmigung nur für die Tour in diesem Jahr. Bei einem populären und sportlichen Erfolg der Neuerung wird es jedoch schwierig sein, den Besuch des Montmartre nicht dauerhaft in das Programm aufzunehmen.
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